A+ R A-

Klangspektrum

 

 

Im folgenden Text beziehen sich Texte und Grafiken auf das 'Standard' Schwyzerörgeli. D.h.:

- 31 Melodie Knöpfe
- 18 Bässe
- Tonart B

Das Schwyzerörgeli wird in mehreren Stimmungen hergestellt. Am meisten ist die B-Stimmung verbreitet nachfolgend von den A- gestimmten Instrumenten. Von vielen Herstellern werden aber auf Wunsch auch H, C und Cis Instrumente hergestellt. Rein mechanisch sind die Instrumente untereinander 'kompatibel'.
Obwohl es sich hier um ein transponierendes Instrument handelt, wird unter Ländlermusikanten in der Regel in absoluten Tonarten gesprochen. Selbst Bläser, welche ja auch ein transponierendes Instrument (A oder B) spielen, rechnen für 'ihre' Schwyzerörgeler die Tonarten um.

 

Die Diskantseite
Im Normalfall umfasst die Diskantseite 31 Knöpfe und ist wechseltönig. Die Belegung der Knöpfe sieht wie folgt aus (aus der Sicht des Spielers):

 

grafik_stossenbStossen                                    grafik_ziehenbZiehen

 

Die Basseite
Sie umfasst in der Regel 18 (ältere Instrumente nur 16) Knöpfe und ist gleichtönig. Die Anordnung der Knöpfe entspricht einem Teil des Quintenzirkels wobei die äussere Reihe (im Bild die linke Reihe) die Basstöne und die innere Reihe (im Bild die rechte Reihe) die Dur Akkorde enthält. Zum Teil werden auch Spezialanfertigungen mit 24 und 36 (mit Moll Akkorden) gebaut.

Auf dem Standard-Schwyzerörgeli sind 9 Dur-Tonarten spielbar - identisch mit den 9 Bässen der linken Hand.

grafik_bassbDie Belegleit-Knöpfe aus der Sicht des Spielers

 

Der Tonumfang

Innerste Reihe stossen grafik r1s
Mittlere Reihe stossen grafik r2s

Äussere Reihe stossen

grafik r3s
Innnerste Reihe ziehen grafik r1z
Mittlerne Reihe ziehen grafik r2z

Äussere Reihe ziehen

grafik r3z

Als Gesamtübersicht über das vorhandene Tonmaterial (stossen und ziehen) soll folgendes Diagramm dienen:grafik diag

Wie man sieht, hat es im unteren und oberen Bereich einige 'Löcher'. Beschränkt man sich jedoch auf einige Tonarten und verzichtet auf spezielle Kompositionstechniken, kann man die fehlenden Töne 'umgehen'.

 

Zusammenfassung

Anhand des Tonmaterials ist ersichtlich, dass sich ein 'Standart' Schwyzerörgeli (18 Bässig) nicht in allen Tonarten gleichwertig einsetzen lässt. Deshalb besitzen viele Schwyzerörgeler neben einem B Instrumen auch ein A Instrument. Die fehlenden Mollakkorde fallen nicht so sehr ins Gewicht da ein grossteil der Schweizer Ländlermusik in Dur gespielt wird. Moll Teile können dann nur mit dem Grundbass begleitet werden.

Eingesetzt wird das Schwyzerörgeli als Melodie- sowie als Begleit- Instrument. Es werden dabei Formationen von 2 bis 3 Örgelispieler und einem Bassisten gebildet. Die gespielte Literatur reicht von (sehr) einfach bis virtuos. Auch Grossformationen von 10 bis 30 Musikanten werden gebildet,  wobei hier in der Regel keine 'Registerstimmen' gespielt werden wie in einem Akkordeon-Orchester.

Der Schwyzerörgelispieler wird von Akkordeonspielern oft belächelt, da das Schwyzerörgeli nicht durchwegs chromatisch spielbar ist. Dass aber trotzdem anspruchsvolle Musik gemacht werden kann, haben Leute wie z.B. Josias Jenny, Res Schmid und Markus Flückiger bewiesen. Weitere bekannte Schwyzerörgelispieler sind u.a.: Peter Zinsli, Hausi Straub, Werner Gasser, Res Gwerder, Gody Schmid.