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Das Schwyzerörgeli

 

Während der 'Entwicklungszeit' des Schwyzerörgeli wurden von den Fabrikanten viel erprobt und zum Teil auch auf spezielle Wünsche der Kunden eingegangen. So entstanden Modelle mit mehr Melodieknöpfen, mit einer vierten Knopfreihe (in F), mit zusätzlichen Moll-Akkorden, mit einem Bassteil wie ein chromatisches Akkordeon und Eichhorn baute sogar ein Modell mit Register.
Heute ist die Entwicklungsfreudigkeit der Schwyzerörgelifabrikanten sehr zurückgegangen. Einzig die Firmen Gwerder und Ott fabrizieren z.B. wieder ein Modell mit Moll-Akkorden. Die meisten der aktuellen Fabrikanten beschränken sich lediglich auf  optische Nuancen wie verschiedene Hölzer usw. Einige 'tunen' die Instrumente, auf Kosten der Klangqualität, auf mehr Lautstärke. 
Das Standard - Modell ist 2 oder 3 chörig, hat 29 oder 31 wechseltönige Melodieknöpfe d.h. 8 oder 10 'Kreuztöne' und 18 gleichtönige Bässe bzw. 9 Bässe und 9 Akkorde.

Das Klub - Modell ist Melodieseitig wie ein normales Schwyzerörgeli aufgebaut hat aber auf der Basseite die gleiche Anordnung wie eine Klubhandorgel. Also 4 wechseltönige Bässe und 4 wechseltönige Akkorde.

Das chromatische Schwyzerörgeli ist wie ein chromatisches Akkordeon aufgebaut und klingt (fast) wie ein Schwyzerörgeli.

Ein 'Relikt' aus den Entwicklungsjahren ist auch das Wienerörgeli oder besser gesagt das Schwyzerörgeli mit Wienerton welches in den letzten Jahren von den aktuellen Örgelibauern wieder angeboten wird.

 

Die Chöre

Ein normales Schwyzerörgeli ist 2 oder 3 Chörig. D.h. pro gedrückten Knopf erklingen 2 oder 3 Stimmen. Diese Stimmen können, je nach Vorliebe des Musikanten, verschieden angeordnet sein und dadurch verschieden klingen.


1)grafik_v1 2 - Chörig, Grundton + Otktave
(Wird in Fachkreisen als echter Schwyzerton bezeichnet)

 

 

2)grafik_v2 3 - Chörig, Grundton + 2 mal Oktave
(Wird in Fachkreisen als echter Schwyzerton bezeichnet)
 

 

3)grafik_v3 3 - Chörig, 2 mal Grundton + Oktave
(Wird auch als unechter Schwyzerton bezeichnet) 

 

 

 

Das Wienerörgeli bzw. Schwyzerörgeli mit Wienerton


4)grafik_v4 2 - Chörig, 2 mal Grundton, tremolierte Stimmung

 

 

5)grafik_v3 3 - Chörig, 2 mal Grundton + Oktave, tremolierte Stimmung
(Wird auch als unechter Wienerton bezeichnet)
 

 

 

Einen weiteren Einfluss auf den Klang hat auch die Anordnung der Stimmen auf dem Resonanzkasten.

 

Das Tremolo

Sind bei einem mehrchörigen Instrument zwei Töne nicht genau gleich gestimmt (ungleiche Frequenz) entsteht das Tremolo. Man spricht dabei auch von einer Schwebung oder einer Interferenz. Je nach der Differenz der beiden Töne ist diese Schwebung gut bis gar nicht zu hören. Eine Differenz von z.B. 1 Schwingungen pro Sekunde (Herz) ist bereits gut zu hören.
Es sind vorallem die Schwyzerörgelifabrikanten aus der Innerschweiz, welche ihre Instrumente 'tremolieren' wogegen die Hersteller aus dem Kanton Bern eine gewisse 'Abneigung' gegen diese Art des Stimmens haben.

 

Die Kreuztöne

Als Kreuztöne werden die Knöpfe der innersten Reihe bezeichnet. Der Name kommt von der speziellen Notationsschrift her, welche die Töne der innersten Reihe mit einem '#' versieht.

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